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Schweizer Badewannenspezialist Schmidlin setzt auf Variantenkompetenz von VlexPlus ERP
Neben dem Standardsortiment von ca. 20.000 unterschiedlichen Ausführungen produziert Schmidlin auch kundenindividuelle Spezialanfertigungen nach Maß. Rund die Hälfte aller Schweizer Stahlbade- und Duschwannen kommen aus dem Schmidlin Produktionswerk in Oberarth im Kanton Schwyz.
Um die rund 20.000 Modelle und 1.000.000 unterschiedlichen Varianten effizienter zu verwalten, die Transparenz der Produktionsprozesse zu verbessern und alle Abläufe durchgängig abbilden zu können, führte das Schweizer Traditionsunternehmen 2015 mit VlexPlus der VLEX ein neues, webbasierendes und branchengerechtes ERP-System ein. Damit legte der Badewannenspezialist den Grundstein für eine Reorganisation der Variantenprozesse und profitiert seither von einem erheblich geringeren Datenpflegeaufwand, durchgängiger Prozesstransparenz, hoher Liefersicherheit und übergreifend automatisierten Konfigurationsprozessen in Vertrieb, Fertigung und Einkauf.
Die bislang genutzte Unternehmenssoftware, eine kaum mehr gewartete Eigenentwicklung von 1991 auf Client-Server-Basis, lief zwar immer noch stabil, doch konnte sie den gewachsenen Anforderungen im Hinblick auf Effizienz, Kundenorientierung und Liefertreue nicht mehr standhalten. So ließen sich mit dem Altsystem weder schnellere Durchlaufzeiten realisieren, noch konnte es in Fertigung und Vertrieb die benötigte Variantenvielfalt bieten, wodurch man sich jahrelang mit umständlichen Workarounds behalf.
„Preise und Konditionen einzelner Varianten mussten jeweils händisch errechnet und geprüft werden. Zudem fehlte es für eine zuverlässige Prozesssteuerung an Transparenz und Durchgängigkeit. Wenn ein Mitarbeiter im Vertrieb dem Kunden einen Liefertermin bestätigen wollte, konnte er aus dem System nicht ersehen, ob das benötigte Rohmaterial bereits nachbestellt wurde oder wann es wieder im Bestand sein wird“, gibt Urs Wullschleger, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Beat Wullschleger seit 2007 führt, ein Beispiel.
2014 entschied sich die Geschäftsführung daher zur Ablösung des Altsystems durch ein modernes und zukunftsweisendes Gesamtsystem. Nach einer Vorevaluation verschiedener Lösungen und Durchführung von 1-Tages-Workshops mit den Anbietern fiel die Wahl im August 2014 schließlich auf das auf Comarch ERP basierende Variantensystem VlexPlus. Da nur wenige Daten aus dem Altsystem migriert wurden, ging die Datenübernahme schnell und reibungslos vonstatten. Etwas aufwändiger hingegen gestaltete sich die erstmalige Einrichtung des Konfigurationsregelwerkes mit sämtlichen zugrundeliegenden Bedingungen und Abhängigkeiten bei der Fertigung der Vielzahl von Varianten, da es dieses bislang schlicht nicht gab.
Zum 1. April 2015 ging das neue System VlexPlus schließlich unter anderen in den Unternehmensbereichen Produktion, Vertriebsadministration, Einkauf, Lager, Logistik, Produktmanagement, Finanzwesen und Controlling in den Produktivstart.
In zahlreichen internen Workshops wurden zunächst die Anforderungen an das neue ERP-System erarbeitet und in einem detaillierten Lastenheft für den weiteren Ausschreibungsprozess dokumentiert. So musste das neue System vor allem über einen leistungsfähigen, tief in die Produktions- und Vertriebsprozesse eingebetteten Produktkonfigurator und eine integrierte Lager(platz)verwaltung verfügen.
Es sollte eine effiziente Herstellung in der Losgröße 1 erlauben, um auch Einzelstücke wirtschaftlich fertigen zu können. Anpassungen am Regelwerk des Variantenkonfigurators und der Oberfläche sollten zudem einfach und ohne Unterstützung eines externen Dienstleisters umsetzbar sein, um sich flexibel auf wandelnde Anforderungen einzustellen. Ein „Work-in-progress“-Tracking sollte jederzeit Transparenz des Produktions- und Auftragsprozesses bieten und ad hoc aufzeigen können, welcher Artikel aktuell welchen Status aufweist.
Nach einer Vorevaluation verschiedener Lösungen und Durchführung von 1-Tages-Workshops mit den Anbietern fiel die Wahl im August 2014 schließlich auf das auf Comarch ERP basierende Variantensystem VlexPlus. „Am Ende haben wir uns die Entscheidung doch recht leicht gemacht, denn VlexPlus bot nicht nur eine hochmoderne technologische und plattformunabhängige Basis, sondern für uns als Variantenfertiger bei weitem auch die ausgereifteste Lösung – vom Aufbau des Artikelstamms, der zugehörigen Arbeitsgänge, der Bezeichnungen bis hin zur Preisfindung ist die Variantenlogik übergreifend, konsequent und komfortabel umgesetzt“, begründet Geschäftsführer Beat Wullschleger die Entscheidung.
Da es bislang kein Regelwerk für die Variantenkonfiguration gab, wurde jede mögliche Variante aus mehreren Artikeln zusammengestellt. Auf diese Weise wurden über 30.000 Varianten im damaligen System hinterlegt. „Da mit VlexPlus nur wenige Basisartikel im System angelegt und mit Sachmerkmalen sowie Merkmalsausprägungen versehen werden, ist der vorgehaltene Artikelstamm heute sehr übersichtlich und in der Pflege gut händelbar. Zudem laufen viele Prozesse heute weitgehend automatisiert ab, was unsere Kalkulations-, Beschaffungs-, Angebots- und Vertriebsprozesse maßgeblich erleichtert“, zeigt sich Urs Wullschleger zufrieden.
„Wir sind nun in der Lage, die Anforderungen unserer Kunden nahezu vollständig in VlexPlus abzubilden und auf Knopfdruck in ein Angebot zu überführen. Der Gewinn an Transparenz durch unsere Steuerungs-Cockpits und das „Work-in-progress“-Tracking aber stellt für uns den wichtigsten Mehrwert dar, da die jederzeitige Auskunftsfähigkeit und hohe Liefersicherheit vor allem unseren Kunden zugutekommen.“
Die durchgängige Abbildung aller wichtigen Prozesse über VlexPlus trägt ebenfalls zu einer massiv höheren Zuverlässigkeit der Lagerbestände bei. So ist das ERP-System über eine Schnittstelle mit dem Factory Control System (FCS) des Emaillierwerkes verbunden. Das FCS verfolgt alle Produkte und Aufträge in einer SQL-Datenbank und ist über eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) mit der Power- and Free-Fördertechnik und der Robotertechnik in Echtzeit verbunden.
Über VlexPlus wird der Auftrag über einen Data-Matrix-(QR-)Code ausgedruckt und dem Produkt beigefügt. Dieser enthält alle relevanten Produktinformationen, die dann bei der Aufgabe des Artikels mit den Maschinendaten aus dem angebundenen FCS kombiniert und an einen RFID-Chip übergeben werden. Ab diesem Arbeitsgang werden die einzelnen Produkte automatisch befördert, wobei die jeweiligen Beschichtungslinien und Roboterprogramme für die Veredelung der Produkte just-in-time aufgerufen werden. Über die Schnittstelle meldet das FCS jede Statusänderung der Aufträge ins VlexPlus zurück.
30 Mitarbeiter arbeiten heute täglich mit dem neuen System. Dank der Anbindung des externen Product-Information-Management an das VlexPlus System werden Ausgabedokumente künftig nicht nur in deutscher Sprache, sondern auch in Englisch, Italienisch und Französisch zur Verfügung stehen können. Mit QlikSense wurde zudem ein umfassendes Business Intelligence System eingeführt. Im Bereich der Lagerlogistik kommen mobile Geräte mit der Scanner-App zum Einsatz.